Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015

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Mehrheiten in den Gemeinden nach den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015 (ohne Graz)
Gemeinderatswahlen 2015[1]
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10
0
42,72 %
(−4,09 %p)
31,57 %
(−5,42 %p)
13,86 %
(+7,31 %p)
3,33 %
(+1,21 %p)
1,53 %
(+0,31 %p)
0,39 %
(n. k. %p)
6,60 %
(+0,88 %p)
2010

2015

Die Ergebnisse der Gemeinderatswahlen in der Steiermark von 1970 bis 2015 im Vergleich

Die Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015 fanden am 22. März 2015 statt.[2] Die Wahlen finden nach den Bestimmungen der Gemeindewahlordnung 2009, in der Fassung vom 26. September 2014 statt.[3] Die Ausschreibung zur Wahl erfolgte am 30. Dezember 2014 mittels Landesgesetzblatt der Steiermark, 153. Verordnung durch Landeshauptmann Franz Voves.[4] Die Wahl des Bürgermeisters erfolgt in den steirischen Gemeinden durch den jeweiligen Gemeinderat in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats. Ausgenommen von dieser Wahl war die Stadt Graz, wo die nächste Gemeinderatswahl erst 2017 stattfand.[2]

Bei der Gemeinderatswahl 2015 standen in 286 Gemeinden insgesamt 5088 Gemeinderäte zur Wahl. Bei der Gemeinderatswahl 2010 waren dies noch 7507 Gemeinderäte,[5] was einem Minus von 32,2 Prozent entspricht.

Als Gewinner der Wahlen ging die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hervor, die mit einem Gewinn von 7,31 Prozent ihren Stimmenanteil mehr als verdoppeln konnte. Während 2010 noch 6,55 Prozent FPÖ-Mandataren ihre Stimme gaben, waren es bei dieser Wahl 13,86 Prozent. Über geringe Zugewinne durften sich ebenfalls die Grünen freuen, deren Stimmenanteil von 2,12 auf 3,33 Prozent (plus 1,21 Prozent) anstieg. Die NEOS, die erstmals in 15 Gemeinden kandidierten, schafften lediglich 0,39 Prozent und nur in 6 Gemeinden Mandate. Eindeutiger Verlierer der Wahlen waren die beiden Großparteien Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) und Österreichische Volkspartei (ÖVP). Die SPÖ fiel von 37,72 auf 31,57 Prozent zurück, was einem Minus von 5,42 Prozent entspricht, und verlor dabei vor allem in ihren traditionellen Hochburgen Bruck an der Mur, Mürzzuschlag, Kapfenberg, Knittelfeld und Leoben. Mit einem Minus von 4,09 Prozent fiel die ÖVP ebenfalls von 46,81 auf 42,72 Prozent zurück, konnte dabei aber ihre absoluten Mehrheiten in der Ost- und Südsteiermark weitgehend behaupten. Mit nur 73,36 Prozent war die Wahlbeteiligung weiter sinkend und erreichte 2015 ihren bisherigen Tiefststand.

In der Sitzung des Steiermärkischen Landtags wurde am 18. Dezember 2014 folgender Wahlkalender beschlossen:[6]

  • 5. Jänner 2015 – Stichtag zur Wahl; das ist 75 Tage vor dem Wahltermin,
  • 12. Jänner 2015 – Ende der Frist für die Ernennung Sprengelwahlleiter und deren Stellvertreter,
  • 24. Jänner 2015 – Meldung der vorläufigen Anzahl der Wahlberechtigten,
  • 26. Jänner 2015 – Konstituierung der Wahlbehörden, Auflage der Wählerverzeichnisse und Übergabe von Abschriften an die Parteien,
  • 30. Jänner 2015 – Ende der Einspruchsfrist,
  • 13. Februar 2015 – um 13:00 Uhr Ende der Frist für Einbringung der Gemeindewahlvorschläge bei Gemeindewahlbehörde,
  • 16. Februar 2015 – Abschluss des Wählerverzeichnisses und Meldung der endgültigen Wahlberechtigten,
  • 19. Februar 2015 – Abschluss der Gemeindewahlvorschläge durch die Gemeindewahlbehörde,
  • 1. März 2015 – Festsetzung der Wahlzeit und der Wahllokale der Wahlsprengel,
  • 11. März 2015 – Aussendung der amtlichen Wahlinformation
  • 13. März 2015 – vorgezogene Stimmabgabe,
  • 18. März 2015 – Ende für schriftliche Wahlkartenanträge
  • 22. März 2015 – Ende für mündliche Wahlkartenanträge
  • 22. März 2015 – Wahltag
  • 24. März 2015 – spätester Termin für die Kundmachung des Wahlergebnisses
  • 8. April 2015 – Ende der Einspruchsfrist bei der Landeswahlbehörde

Aufgrund der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform wurde die Zahl der Gemeinden mit 1. Jänner 2015 von 539 auf 287 Gemeinden (inkl. Graz) reduziert, was einer Auflösung von 252 Gemeinden entspricht. Drei weitere Gemeinden wurden bereits mit 1. Jänner 2014 aufgelöst. Die kommunalpolitischen Auswirkungen auf die Stärke der einzelnen Parteien sind noch nicht absehbar.

Bis zur Konstituierung der Gemeinderäte in den neuen Gemeinden wurden Regierungskommissäre eingesetzt. Die neuen Bürgermeister werden dann im Rahmen der konstituierenden Sitzungen von den Gemeinderäten gewählt.

Während bei den Gemeinderatswahlen 2010 die Steirische Volkspartei oder eine ihr nahestehende Liste nur in einer einzigen Gemeinde (Nestelbach im Ilztal) nicht antrat, war dies bei der Sozialdemokratischen Partei Österreichs in 33 Gemeinden (Aug-Radisch, Bierbaum am Auersbach, Breitenfeld am Tannenriegel, Brodingberg, Dietersdorf am Gnasbach, Ebersdorf, Edelsgrub, Edelstauden, Freiland bei Deutschlandsberg, Garanas, Gemeinde Modriach, Glojach, Gössenberg, Großwilfersdorf, Gschaid bei Birkfeld, Gschnaidt, Hainersdorf, Hainsdorf im Schwarzautal, Johnsbach, Loipersdorf bei Fürstenfeld, Mitterlabill, Poppendorf, Reichendorf, Rinegg, Röthelstein, Schönberg-Lachtal, Schwarzau im Schwarzautal, Stein, Unterauersbach, Vornholz, Weinburg am Saßbach, Wielfresen und Zeutschach) der Fall. Die Freiheitliche Partei Österreichs kandidierte in 274 Gemeinden und Die Grünen in 86 Gemeinden. Das Bündnis Zukunft Österreich trat in 54 Gemeinden an und die Kommunistische Partei Österreichs in 25 Gemeinden. Dazu wurden bei den Gemeinderatswahlen 2010 insgesamt 130 Namens- und Bürgerlisten verzeichnet.[7][8]

Anzahl der Gemeinden

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Grafische Übersicht über die durch die Zusammenlegungen neu entstandenen Gemeinden. Diese sind grün dargestellt. In den weiß dargestellten Gemeinden ergaben sich keine strukturellen Veränderungen.
Bezirk 2010 2015 Differenz
Bezirk Bruck-Mürzzuschlag 37 19 −18
Bezirk Deutschlandsberg 40 15 −25
Bezirk Graz-Umgebung 57 36 −21
Bezirk Hartberg-Fürstenfeld 64 36 −28
Bezirk Leibnitz 48 29 −19
Bezirk Leoben 19 16 03
Bezirk Liezen 51 29 −22
Bezirk Murau 34 14 −20
Bezirk Murtal 38 20 −18
Bezirk Südoststeiermark 74 26 −48
Bezirk Voitsberg 25 15 −10
Bezirk Weiz 54 31 −23

Betroffene Gemeinden

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Von der Gemeindestrukturreform, die mit 1. Jänner 2015 in Kraft trat, waren folgende Gemeinden betroffen (in Klammer die bisher eigenständigen Gemeinden):

Wahlvorschläge

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In den 286 Gemeinden wurden insgesamt 1043 Wahlvorschläge und damit um 574 weniger als bei der Gemeinderatswahl 2010 (1617 Wahlvorschläge) eingebracht. Sowohl die SPÖ, als auch die ÖVP treten in allen Gemeinden zur Wahl an. Die FPÖ kandidiert in 243 Gemeinden. Die Grünen stellen sich in 87 Gemeinden zur Wahl an, gefolgt von der KPÖ in 29 Gemeinden und den erstmals kandidierenden NEOS, die in 15 Gemeinden um die Wählerstimmen werben. 97 Listen runden die Kandidaturen ab.[21]

Anzahl der eingebrachten Wahlvorschläge je Bezirk
politischer Bezirk Anzahl der
Gemeinden
Liste 1
SPÖ
Liste 2
ÖVP
Liste 3
FPÖ
Liste 4
GRÜNE
Liste 5
KPÖ
Listen 6–10
NEOS sonstige
Listen
Bruck-Mürzzuschlag 019 019 019 019 06 05 01 09
Deutschlandsberg 015 015 015 013 02 01 00 06
Graz-Umgebung 036 036 036 032 25 05 06 20
Hartberg-Fürstenfeld 036 036 036 028 07 01 02 07
Leibnitz 029 029 029 028 07 00 02 12
Leoben 016 016 016 013 02 06 01 06
Liezen 029 029 029 022 05 01 00 13
Murau 014 014 014 012 02 00 00 05
Murtal 020 020 020 017 04 05 01 05
Südoststeiermark 026 026 026 019 12 01 01 05
Voitsberg 015 015 015 015 04 04 00 06
Weiz 031 031 031 025 11 00 01 03
Steiermark gesamt 286 286 286 243 87 29 15 97
eingebrachte Wahlvorschläge 1043

Wahlberechtigung

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Aktiv wahlberechtigt sind alle Männer und Frauen, die am Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben und am Stichtag die österreichische Staatsbürgerschaft oder die Staatsangehörigkeit eines anderen Mitgliedstaates der Europäischen Union besitzen, vom Wahlrecht nicht ausgeschlossen sind und in der Gemeinde den Hauptwohnsitz haben.[3]

Das Wählerverzeichnis ist vom Bürgermeister in einem allgemein zugänglichen Amtsraum durch fünf Werktage zur öffentlichen Einsicht aufzulegen. Diese Einsicht kann nach Maßgabe der organisatorischen und technischen Möglichkeiten auch über Bildschirm oder Terminal gewährt werden.[3]

Wahlberechtigte nach Bezirken
politischer Bezirk Wahlberechtigte davon aus
anderen
EU-Staaten
Männer Frauen Gesamt
Bruck-Mürzzuschlag 41.358000 44.138000 85.496000 3.936000
Deutschlandsberg 025.275000 26.234000 51.509000 1.435000
Graz-Umgebung 59.909000 62.723000 122.632000 5.398000
Hartberg-Fürstenfeld 37.508000 38.643000 76.151000 1.947000
Leibnitz 33.426000 34.550000 67.976000 2.708000
Leoben 25.220000 26.860000 52.080000 2.177000
Liezen 32.299000 34.789000 67.088000 3.934000
Murtal 30.034000 31.684000 61.718000 2.548000
Murau 11.988000 12.417000 24.405000 753000
Südoststeiermark 35.811000 37.142000 72.953000 2.027000
Voitsberg 21.585000 22.847000 44.432000 1.140000
Weiz 36.788000 37.583000 74.371000 2.383000
Steiermark gesamt 391.201000 409.610000 800.811000 30.386000

Das passive Wahlalter für die Gemeinderatswahlen ist das 18. Lebensjahr, wobei auch hier als Stichtag der Wahltag gilt.[3]

Die Wahlvorschläge müssen spätestens am 37. Tag vor dem Wahltag bis 17 Uhr der Gemeindewahlbehörde eingebracht werden. In Gemeinden bis zu 1000 Einwohnern von mindestens fünf, in Gemeinden bis 3000 Einwohnern von mindestens 10, in Gemeinden bis 5000 Einwohnern von mindestens 15 und in Gemeinden mit über 5000 Einwohnern von mindestens 20 Personen, die am Stichtag in der Gemeinde in der Wählerevidenz als wahlberechtigt eingetragen sind, unterstützt sein.[3]

In den Gemeinden der Steiermark besteht der Gemeinderat bei bis zu 1.000 Einwohnern aus 9 Mitgliedern, über 1.000 Einwohnern aus 15, über 3.000 Einwohnern aus 21 Mitgliedern, über 5.000 Einwohnern aus 25 Mitgliedern und über 10.000 Einwohnern aus 31 Mitgliedern.[3]

Gemeindevorstand

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Dieser besteht in der Steiermark in Gemeinden bis 3.000 Einwohnern aus dem Bürgermeister, dem Vizebürgermeister und dem Gemeindekassier. In Gemeinden mit über 3.000 Einwohnern kommen ein zweiter Vizebürgermeister und ein weiteres Vorstandsmitglied hinzu. In Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern kommen ein zweiter Vizebürgermeister und drei weitere Vorstandsmitglieder hinzu.[3]

Die Gesamtanzahl der Gemeindevorstandsmitglieder muss auf die im Gemeinderat vertretenen Wahlparteien entsprechend der Wahlzahl aufgeteilt werden. Diese Wahlzahl wird nach der Anzahl der bei der Gemeinderatswahl erhaltenen Stimmen ermittelt.[3]

In den Gemeinden der Steiermark wird der Bürgermeister vom Gemeinderat gewählt. Einen Wahlvorschlag kann jede im Gemeinderat vertretene Wahlpartei einbringen, die Anspruch auf einen Gemeindevorstandssitz hat. Dieser muss die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen und in den Gemeinderat wählbar sein, muss diesem aber nicht angehören.[3]

Der Bürgermeister tritt seine Funktion mit der Angelobung an. Er bleibt dies, sofern er seine Funktion nicht zurücklegt, bis zur Angelobung eines neuen Bürgermeisters.[3]

Partei GRW 2015[1]
Stand: 22. März 2015
GRW 2010 Differenz
Stimmen % Mandate % Stimmen % Mandate Stimmen % Mandate
wahlberechtigt 800.811 793.469 +7.342
abgegeben gesamt 587.532 73,37 612.092 77,15 +50.354 −3,78
davon ungültig 008.095 01,38 0010.026 01,64
davon gültig 579.437 98,62 5088 602.066 98,36 *)
davon entfielen auf  
SPÖ und Listen 182.910 31,57 1561 30,68 222.732 36,99 *) −39.822 −5,42 *)
ÖVP und Listen 247.559 42,72 2472 48,58 281.842 46,81 *) −34.284 −4.09 *)
FPÖ und Listen 080.306 13,86 0604 11,87 039.451 6,55 *) +39.451 +7,31 *)
GRÜNE und Listen 019.277 03,33 0110 02,16 012.782 2,12 *) +06.495 +1,21 *)
KPÖ 008.839 01,53 0038 00,75 007.330 1,22 *) +01.509 +0,31 *)
NEOS 002.278 00,39 008 00,16 nicht kandidiert +02.278 +0,39 +08
sonstige Listen 038.268 06,60 0295 05,80 034.461 5,72 *) +03.807 +0,88 *)
BZÖ nicht kandidiert 003.467 00,58 *) 03.467 −0,58 *)

*) In dieser fiktiven Vergleichswahl sind in der Gesamtauswertung und in der Bezirksauswertung aufgrund der Gemeindefusionen Mandatsvergleiche nicht möglich.

Wahlbeteiligung

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Die Wahlbeteiligung war 2015 weiter sinkend und hat mit 73,36 Prozent den bisherigen Tiefststand erreicht. 2010 waren noch 77,81 Prozent zur Wahlurne geschritten.[22]

Wahlberechtigte seit 1970
Jahr 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015
Wahlberechtigte 628.415 628.425 658.672 689.042 715.056 733.796 738.465 779.903 793.469 800.836
Wahlbeteiligung seit 1970
Jahr 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015
Wahlbeteiligung 89,17 % 93,94 % 93,07 % 92,88 % 91,77 % 83,83 % 79,97 % 77,81 % 77,33 % 73,36 %

Die höchsten Wahlbeteiligungen gab es in kleinen Gemeinden. Am höchsten war diese in Gasen (759 Wahlberechtigte / 92,49 Prozent) gefolgt von Miesenbach bei Birkfeld (598/92,31), Pusterwald (409/89,98), Krakau (1257/89,66), Stanz im Mürztal (1.591/89,38), Tieschen (1.120/89,38), Schöder (832/89,30) und Mühlen (775/89,29).

Die geringsten Wahlbeteiligungen mussten Städte und Marktgemeinden verzeichnen. Unter 60 Prozent lag sie in Knittelfeld (10.455/52,43), Kalsdorf bei Graz (4.981/54,29), Feldkirchen bei Graz (4.698/56,07), Kapfenberg (18.890/57,16) und Leoben (20.420/57,65).

SPÖ und zugeordnete Listen

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Eindeutiger Verlierer der Gemeinderatswahlen war die SPÖ, die nur einen Stimmenanteil von 31,57 Prozent erreichte und somit um 5,42 Prozent zurückfiel. 2010 hatte die SPÖ noch 36,99 Prozent für sich verbuchen können. Besonders schmerzlich für die SPÖ war, dass sie in ihren traditionellen Hochburgen, den obersteirischen Industriestädten Bruck an der Mur (43,88/−14,10 Prozent), Mürzzuschlag (42,27/−8,26 Prozent), Kapfenberg (48,40/−7,48 Prozent), Knittelfeld (49,30/−6,65 Prozent) und Leoben (48,74/−4,11 Prozent) die absolute Mehrheit abgeben musste. In der neuen „Reformgemeinde“ St. Barbara im Mürztal, die durch die Zusammenlegung der Industrie- und Bergbauorte Veitsch, Wartberg und Mitterdorf entstand, rutschte die SPÖ von hochgerechneten 62,75 Prozent auf 45,30 Prozent ab.[23]

Trotz Verlusten verfügt die SPÖ in Gralla (81,78 Prozent), Selzthal (80,25 Prozent), Haselsdorf-Tobelbad (73,24 Prozent), Frauental an der Laßnitz (72,50 Prozent), Rosental an der Kainach (70,64 Prozent), Vordernberg (69,04 Prozent) oder Niklasdorf (68,22 Prozent) noch immer über satte Mehrheiten. Es gab aber auch Gemeinden, wo die SPÖ ihre Mehrheiten entscheidend ausbauen konnte. Den höchsten Gewinn für die SPÖ gab es in Gröbming, wo sie um 23,07 auf 51,98 Prozent zulegte und nun die absolute Mehrheit hat. Neue absolute Mehrheiten gibt es für die SPÖ auch in Pöls-Oberkurzheim (+16,93 auf 64,59 Prozent), Ratten (+14,92 auf 59,75 Prozent), Trofaiach (+11,67 auf 57,16 Prozent), Rohrbach an der Lafnitz (+16,64 auf 56,02 Prozent) und in Mureck (+17,65 auf 51,83 Prozent). Auf zweistellige Gewinne konnte die SPÖ auch in St. Georgen ob Judenburg (+18,13 Prozent), Miesenbach bei Birkfeld (+16,46 Prozent), Nestelbach bei Graz (+13,80 Prozent), Gaishorn am See (+13,33 Prozent), St. Margarethen bei Knittelfeld (+11,70 Prozent), Kitzeck im Sausal (+11,48 Prozent), Kainach bei Voitsberg (+10,32 Prozent) und Seckau (+10,17 Prozent) verweisen.[24]

Den höchsten Verlust verzeichnete die SPÖ in Tillmitsch, wo sie von 64,06 auf 21,18 Prozent zurückfiel und somit nahezu zwei Drittel (−42,88 Prozent) ihrer Stimmen verlor. Ebenfalls zwei drittel verlor die SPÖ in Jagerberg, wo sie nunmehr nur 14,37 anstatt 36,09 Prozent (−21,72 Prozent) hat. Rund die Hälfte ihrer Stimmen verlor die SPÖ in Gratkorn (−33,88 auf 33,56 Prozent), in Grundlsee (−32,86 auf 24,68 Prozent), in Hart bei Graz (−29,30 auf 32,97 Prozent), in Geistthal-Södingberg (−28,34 auf 33,53 Prozent), in Köflach (−25,59 auf 33,88 Prozent), St. Radegund bei Graz (−22,86 auf 21,72 Prozent), in Sinabelkirchen (−22,50 auf 32,22 Prozent), in Thal (−21,14 auf 33,83 Prozent) und in Maria Lankowitz (−20,09 auf 39,92 Prozent).[24]

Knapp 30 % der Bewohner leben unter einem SPÖ-Bürgermeister.

ÖVP und zugeordnete Listen

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Die ÖVP verlor insgesamt 4,09 Prozent. In Gemeinden ohne Fusion allerdings nur 1,69 Prozent, in fusionierten hingegen 5,31 Prozent. Recht genau zwei Drittel der Bevölkerung (inklusive Graz) wird von einem ÖVP-Bürgermeister regiert.

FPÖ und zugeordnete Listen

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Die FPÖ konnte bei den Gemeinderatswahlen 2015 mit 13,86 Prozent und 604 Gemeinderatssitzen ihr historisch bestes Ergebnis einfahren. Damit konnten sie ihren Anteil von 2010, wo sie 6,55 Prozent erreichten, mehr als verdoppeln und auch das bisherige Spitzenergebnis vom Jahr 2000 (11,3 Prozent) überbieten.[25]

Den größten Erfolg landete die FPÖ in Neumarkt in der Steiermark, wo sie mit 46,60 Prozent die bisher regierende ÖVP überholte. Mit dem Zugewinn von 23,10 Prozent konnte sie ihren Anteil nahezu verdoppeln (bisher 23,50 Prozent) und stellt mit nunmehr 12 Mandaten die relative Mehrheit im Gemeinderat. Zu den herausragenden Ergebnissen zählt auch der Erfolg in Sankt Stefan ob Stainz, wo die FPÖ ihren Anteil von lediglich 1,63 Prozent um bemerkenswerte 30,31 Prozent erhöhte und nunmehr bei 31,94 Prozent liegt und 7 Sitze im Gemeinderat hat. Ein ähnlicher Erfolg gelang ihr in Vorau, wo sie sich von 4,00 Prozent auf 28,63 Prozent steigerte. In Bad Blumau legte die FPÖ von 7,90 auf nunmehr 30,16 Prozent zu und in Stadl-Predlitz von 5,79 auf 26,65 Prozent. Beachtlich auch der Erfolg in Mürzzuschlag, wo die FPÖ ihren bisherigen Anteil von 14,78 Prozent mehr als verdoppelte (+15,67 Prozent) und mit nun 30,45 Prozent die ÖVP auf den dritten Platz verwies. Über 30 Prozent erreichte die FPÖ weiters in Pusterwald (36,18 Prozent) und Kalwang (30,56 Prozent).[24]

Es gab aber auch einige wenige Gemeinden, wo die FPÖ schwere Verluste hinnehmen musste. Den größten Verlust gab es für die Blauen in Gröbming, wo sie von 32,19 auf 9,36 Prozent zurückfiel (−22,38 Prozent). In Turnau fielen sie von 22,36 auf 8,61 Prozent (−13,75 Prozent) und in Teufenbach-Katsch von 15,23 auf 8,45 Prozent (−6,78 Prozent). In Stanz im Mürztal betrug der Verlust nur 3,07 Prozent, doch verloren sie damit ihr einziges Mandat. Nicht im Gemeinderat sind sie in Ilz (2,61 Prozent), Lannach (3,64 Prozent), Gaishorn am See (4,26 Prozent), Übelbach (4,63 Prozent), Stanz im Mürztal (4,68 Prozent), Söchau (4,92 Prozent), Gralla (4,93 Prozent), Haus (5,37 Prozent), Unzmarkt-Frauenburg (5,37 Prozent), Frauental an der Laßnitz (5,40 Prozent) und Ratten (5,42 Prozent).[24]

In den Gemeinden ohne Fusion erreichte die FPÖ ein Plus von 4,66 Prozent, in denen mit Fusion jedoch eines von 8,43 Prozent.

Grüne und zugeordnete Listen

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KPÖ und zugeordnete Listen

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NEOS und zugeordnete Listen

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Enttäuschend verliefen die Wahlen für die NEOS, die ohnehin nur in 15 Gemeinden kandidierten. Während sie bei der Nationalratswahl noch 3,85 Prozent erreichten, mussten sie bei der Gemeinderatswahl mit durchschnittlich 3,30 Prozent vorliebnehmen. Auch im Vergleich mit den Gemeinderatswahlen 2015 in anderen Bundesländern schnitten sie in der Steiermark am schlechtesten ab. So erreichten sie in Vorarlberg 5,17 Prozent, in Niederösterreich 4,15 Prozent und in Kärnten 3,82 Prozent. Vor allem in den größeren Städten wie Kapfenberg (2,58 Prozent), Leoben (2,00 Prozent) oder Leibnitz (1,82 Prozent) verfehlten sie den Einzug in den Gemeinderat.[26]

Insgesamt erreichten die NEOS nur 2.278 Stimmen und 8 Mandate. Den größten Erfolg hatten die NEOS in Kumberg, wo sie mit 15,76 Prozent hinter der ÖVP die zweitstärkste Kraft sind und mit 3 Mandaten im Gemeinderat vertreten sind. In Stubenberg erreichten sie 7,43 Prozent und 1 Mandat. Ebenfalls ein Mandat gab es in Hartberg (5,16 Prozent), Hart bei Graz (4,48 Prozent), Hitzendorf (3,84 Prozent) und in Feldbach (3,59 Prozent). In Nestelbach bei Graz verpassten sie trotz 5,02 Prozent den Einzug in den Gemeinderat.[26]

Nur 2,4 % der Steirer haben einen Listen-Bürgermeister.

Commons: Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Land Steiermark: vorläufiges Ergebnis (abgerufen am 23. März 2015)
  2. a b Land Steiermark: Wahltermine (abgerufen am 8. Jänner 2014)
  3. a b c d e f g h i j Land Steiermark: Gemeindewahlordnung 2009@1@2Vorlage:Toter Link/www.verwaltung.steiermark.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Dokument, 602 kB; abgerufen am 8. Jänner 2014)
  4. Land Steiermark: Landesgesetzblatt Nr. 153/2014 (Word-Dokument, 218 kB; abgerufen am 8. Jänner 2014)
  5. Land Steiermark: GRW 2010 - Daten - Auswertungen (Excel-Dokument, 86 kB; abgerufen am 8. Jänner 2014)
  6. Land Steiermark: Wahlkalender (PDF-Dokument, 73 kB; abgerufen am 8. Jänner 2014)
  7. Land Steiermark: GRW 2010 – wahlwerbende Parteien je Gemeinde (Excel-Dokument, 171 kB; abgerufen am 8. Jänner 2015)
  8. Land Steiermark: GRW 2010 – Übersicht über die Anzahl der wahlwerbenden Parteien, bezirksweise (Excel-Dokument, 171 kB; abgerufen am 8. Jänner 2015)
  9. ORF Steiermark: Der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag (abgerufen am 8. Jänner 2015)
  10. ORF Steiermark: Der Bezirk Deutschlandsberg (abgerufen am 8. Jänner 2015)
  11. ORF Steiermark: Der Bezirk Graz-Umgebung (abgerufen am 8. Jänner 2015)
  12. ORF Steiermark: Der Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (abgerufen am 8. Jänner 2015)
  13. ORF Steiermark: Der Bezirk Leibnitz (abgerufen am 8. Jänner 2015)
  14. ORF Steiermark: Der Bezirk Leoben (abgerufen am 8. Jänner 2015)
  15. ORF Steiermark: Der Bezirk Liezen (abgerufen am 8. Jänner 2015)
  16. ORF Steiermark: Der Bezirk Murau (abgerufen am 8. Jänner 2015)
  17. ORF Steiermark: Der Bezirk Murtal (abgerufen am 8. Jänner 2015)
  18. ORF Steiermark: Der Bezirk Südoststeiermark (abgerufen am 8. Jänner 2015)
  19. ORF Steiermark: Der Bezirk Voitsberg (abgerufen am 8. Jänner 2015)
  20. ORF Steiermark: Der Bezirk Weiz (abgerufen am 8. Jänner 2015)
  21. Land Steiermark: Gemeinderatswahl 2015 – Bezirksweise Übersicht der wahlwerbenden Parteien (Excel-Datei; abgerufen am 21. März 2015)
  22. Land Steiermark: Wahlgrunddaten (abgerufen am 31. März 2015)
  23. ORF Steiermark vom 23. März 2015: Blaues Auge für „Reformpartner“ (abgerufen am 24. März 2015)
  24. a b c d Kleine Zeitung: Top–Flop (abgerufen am 24. März 2015)
  25. Die Presse vom 23. März 2015: Steiermark-Wahl: Dämpfer für Rot-Schwarz (abgerufen am 23. März 2015)
  26. a b Kleine Zeitung vom 22. März 2015: Bisher schwächste NEOS-Performance (abgerufen am 23. März 2015)